Der bildschirmfixierte Lerner
Ich lebe in London. Jeden Morgen in der U-Bahn auf dem Weg zu Schule mit meinen Kindern sehe ich das gleiche Bild: Kleinkinder im Buggy, Kindergartenkinder, SchülerInnen, Studierende – alle starren auf ihre Bildschirme. Keine Gespräche, keine Interaktion. Nur müde Augen und passiver Konsum. Kaum ein Funke Neugier oder Freude. Findet hier überhaupt echtes Lernen statt? Oder ist Lernen zu etwas geworden, das wir nur noch passiv aufnehmen, statt aktiv gestalten?
Die digitale Bildung – und zuletzt ihre Verschmelzung mit KI – ist zweifellos revolutionär. Doch sie birgt auch ein Paradox: Noch nie war Wissen so leicht zugänglich, aber echte Lernkompetenz – also die Fähigkeit zu verarbeiten, anzuwenden und kritisch zu denken – nimmt ab (1). Schulen und Lehrpersonen setzen immer stärker auf digitale Tools. Aber wir müssen uns fragen: Geben wir unseren SchülerInnen auch die richtigen Strategien, um lernen zu lernen?
Bildschirmnutzung und Lernstrategien
Dieser Artikel macht, was ich seit Jahren tue: Er taucht in die Forschung ein, um herauszufinden, wie wir Bildschirmnutzung und Lernstrategien besser mit dem Schulalltag verknüpfen. Lernstrategien sind meine Leidenschaft – und ich zeige hier, warum digitales Lernen neu gedacht werden muss. Denn echtes Lernen fürs Leben braucht mehr als einen Touchscreen.

Müde Augen und passiver Konsum. Kaum ein Funke Neugier oder Freude. Findet hier Lernen statt? Oder ist Lernen zu etwas geworden, das wir nur noch passiv aufnehmen, statt aktiv gestalten?
Die Grenzen digitalen Lernens: Konsumieren vs. Mitdenken
Passiver Konsum: Die Gefahr von Bildschirmlernen allein
Scrollen, tippen, schauen – digitales Lernen bietet oft Bequemlichkeit statt echter Beteiligung. SchülerInnen haben Zugriff auf unendliche Inhalte, doch Studien zeigen: Wer Informationen nur passiv konsumiert, behält deutlich weniger. Das Handbook of Children and Screens betont, dass digitales Lernen oft nicht die kognitive Tiefe erreicht, die für echtes Verstehen nötig ist (2).
Denken ohne Bildschirm: Lernkompetenz entwickeln
Studien zeigen, dass offline erarbeitete Inhalte – z. B. durch Problemlösen ohne digitale Hilfe – das Gedächtnis und das Verständnis stärken (3). Handschriftliches Schreiben, Gruppengespräche und praxisorientiertes Lernen sind deutlich effektiver als das reine Ansehen eines Videos. Deshalb sind alle enduri-Strategien so konzipiert, dass sie online wie offline funktionieren. Indem enduri auf analoge Elemente setzt, werden Strategien vermittelt, die vielseitig anwendbar sind – für echtes, anhaltendes Lernen.
Lernen mit anderen: Warum Zusammenarbeit entscheidend ist
Kommunikation und Kooperation: Die Grenzen der Automatisierung
Ein großer Schwachpunkt digitalen Lernens ist die fehlende Interaktion. Wie ein Lehrer mit KI-Affinität zu mir sagte: „Das größte Risiko von KI im Klassenzimmer? Einsame SchülerInnen.“ KI-basierte Plattformen liefern zwar sofort Feedback, fördern aber selten echte Diskussion, Widerspruch oder Argumentation – Fähigkeiten, die oft im Austausch mit anderen entstehen. Studien des Cornell Center for Teaching Innovation zeigen: Wer gemeinsam lernt, entwickelt stärkere Denk- und Urteilsfähigkeit als beim isolierten Lernen (4).
Lernen mit Peers: Die Kraft der persönlichen Begegnung
Reines Bildschirmlernen nimmt SchülerInnen die Chance, ihre sozialen Kompetenzen zu entwickeln. Eine Diskussion über Geschichte oder ein naturwissenschaftliches Gruppenprojekt fördert mehr Verstehen als jede Video-Lektion. Der Blended Learning-Ansatz von enduri kombiniert digitale Tools mit analogem Arbeiten und hilft SchülerInnen, sich auszudrücken, zu argumentieren und gemeinsam zu denken.
Kritisches Denken und Problemlösen: Jenseits des Algorithmus
Fragen statt Folgen: Warum kritisches Denken zählt
Digitale Lernplattformen liefern strukturierte Antworten – aber sie fordern kaum kritisches Denken ein. Mit KI-Antworten und automatischer Bewertung lassen sich Aufgaben schnell erledigen – aber ohne Tiefgang. Eine Studie im OECD Education Research Journal zeigt: SchülerInnen, die problembasiert lernen, schneiden beim Lösen realer Aufgaben deutlich besser ab als jene, die sich nur auf digitale Systeme verlassen (5). enduri fördert gezielt kritisches Denken, Nachfragen und Analysieren – denn Lernen beginnt nicht beim Auswendiglernen, sondern beim eigenständigen Denken.
Lernen im echten Leben: Wissen anwenden, nicht nur konsumieren
Ein Ziel von Bildung ist, SchülerInnen auf reale Herausforderungen vorzubereiten. Doch zu viel Bildschirmlernen reduziert genau diese Chancen. Ein Beispiel: Welche Gedächtnisstrategie nutzt du, um nie eine Einkaufsliste zu brauchen? Wie analysierst du einen komplexen Zeitungstext – ohne KI? Kannst du eine neue Idee entwickeln – ohne digitale Hilfe?
Deshalb setzt enduri auf projektbasiertes Lernen: SchülerInnen lösen Aufgaben, die praktisches Denken, Kreativität und Anpassung erfordern. Sie lernen nicht nur Inhalte – sie lernen, wie man Wissen anwendet.
Individuelle Lernstrategien: One Size Fits None
Inhaltsunabhängig und flexibel
Eine besondere Stärke von enduri: Es passt sich an. Im Gegensatz zu vielen Plattformen ist enduri inhaltsunabhängig. Egal ob staatlicher Lehrplan, alternative Schulform oder selbstgesteuertes Lernen – enduri bietet individuelle Strategien, die zu jedem System, jedem Fach, jedem Kind passen.
Traditionelle Bildung behandelt oft alle gleich. Doch Lernen ist hochindividuell. Manche begreifen schnell, andere brauchen mehr Zeit. Starre Systeme stoßen hier an Grenzen. Studien aus der Kognitionsforschung zeigen: Personalisierung erhöht Motivation und Merkfähigkeit (6).
Was enduri anders macht
Bei enduri stehen individuelle Lernstrategien im Mittelpunkt. Unsere Philosophie:
- Projektbasiertes Lernen: Reale Aufgaben, kreative Prozesse, echtes Denken
- Hybridansatz: Digitale Tools + Offline-Reflexion = nachhaltige Lernkompetenz
- Kritisches Denken: Argumentieren, reflektieren, nachfragen
- Kooperation: Miteinander lernen statt allein konsumieren
enduri glaubt: Lernen ist eine Fähigkeit – keine Pflichtaufgabe. Wir unterstützen Lernende dabei, zu selbstständigen DenkerInnen zu werden, die über das Klassenzimmer hinaus bestehen.
Die Zukunft des Lernens: Der richtige Mix
Hybride Systeme als Chance
Während ich in der U-Bahn SchülerInnen mit ihren Bildschirmen sehe, frage ich mich, wie Lernen wohl in Zukunft aussehen wird. Ich bin überzeugt, dass die Zukunft unserer Bildung nicht in der Ablehnung digitalen Tools und KI liegt, sondern in deren klugen Einbindung. Das Hybridmodell von enduri vereint digitale Flexibilität mit analoger Tiefe. Unsere Strategien (siehe enduri.org) bieten beides: technologische Kompetenz und echtes Verstehen.
Sources
1. Cornell University – Active Learning: Personalising Education Pathways Read more
2. UCLA Newsroom – Is Technology Producing a Decline in Thinking Skills? Read more
3. ResearchGate – The Erosion of Cognitive Skills in the Technological Age Read more
4. Cornell University – Active and Collaborative Learning Strategies Read more
5. Cornell University – Problem-Based Learning: Enhancing Critical Thinking Read more